Stabszug des PzGrenBtl 112 unter neuer Führung und Sicherungszug nach mehrmonatigen Einsatz gesund zurück in der Heimat

– Alle wieder gesund dahoam –

Regen (hau). Die Freude über die gesunde Rückkehr des rund 40 Mann starken Sicherungszuges von ihrem Einsatz im Kosovo stand im Mittelpunkt des Quartalsappelles in der Bayerwaldkaserne. Darüber hinaus ließ Oberstleutnant Jan-Mirko Schmidt, der Kommandeur des Regener Panzergrenadierbataillons 112, die umfangreichen und vielschichtigen Aufgaben des vergangenen Quartals nochmals Revue passieren; gab einen Ausblick auf das kommende Quartal; verabschiedete, beförderte und zeichnete verdiente Kameraden aus und übertrug die Führung des Stabszuges von Hauptmann Fritz Kessel an Oberleutnant Michael Thoß.

„Schön, dass ihr wieder dabei seid!“ mit diesen Worten begrüßte Oberstleutnant Schmidt neben dem Stellvertretenden Landrat und Ehrengrenadier Willi Killinger auch die Ehrengrenadiere Kurt Fiederling und Walter Fritz. Sein herzliches Grüß Gott richtete er an den evangelischen Militärpfarrer Johannes Waedt; den 3. Bürgermeister der Garnisonsstadt Regen, Andreas Kroner und den 2. Bürgermeister der Gemeinde Langdorf, Wolfgang Schiller. Ganz besonders freute er sich über die Anwesenheit der Angehörigen der heimgekehrten Einsatzsoldaten.

Rund vier Monate haben die Soldatinnen und Soldaten des Sicherungszuges KFOR für den Schutz und die Sicherheit des Feldlagers Prizren und auf dem Mount Civilian im Kosovo gesorgt. Auch zwei Soldaten aus der Personalabteilung des Bataillons waren zur Unterstützung des Hauptquartiers der KFOR-Kräfte abgestellt. „Wir alle sind sehr froh, dass sie alle unversehrt aus dem Einsatz zurückgekehrt sind!“ betonte Oberstleutnant Schmidt. Auch wenn der internationale KFOR-Einsatz für die deutschen Kräfte noch nicht beendet sei, so seien deutliche Zeichen für einen Erfolg der jahrelangen Mission zu sehen, ist er überzeugt. Aber: auch wenn aufgrund dieser jahrelangen Anstrengungen der Staatengemeinschaft die Sicherheitslage im Kosovo bei weitem nicht so gefährlich wie in manch anderen Einsatzländer sei, so sei es gerade hier notwendig, bei all der Routine, in der Aufmerksamkeit nicht nachzulassen, so Oberstleutnant Schmidt weiter. Er dankte den Angehörigen dafür, dass sie den Soldaten während der langen Einsatzdauer, „…den Rücken freigehalten haben!“ Lob gab es für das Team der Familienbetreuungsstelle: „Sie haben ihren Auftrag mit viel Liebe vorbildlich erfüllt!“ Unter der Leitung von Regierungsoberinspektorin Carola Vornehm haben ehrenamtliche Unterstützer, zusammen mit dem Sozialdienst der Bundeswehr und den Militärgeistlichen insgesamt sechs gemeinsame Veranstaltungen organisiert und standen während des gesamten Einsatzes rund um die Uhr als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung. Für die Familienbetreuungsstelle ist mit der Rückkehr der Kameradinnen und Kameraden aus dem Kosovo ihre Arbeit noch nicht zu Ende. Sie betreuen die Angehörigen von drei Kameraden die derzeit in Mali, im Irak und im Kosovo Dienst leisten.

Dass auch die „daheimgebliebenen“ Soldaten des Bataillons im letzten Quartal eine Fülle von Aufgaben zu leisten hatten, machte Oberstleutnant Schmidt bei seinem Rückblick deutlich: Der Schwerpunkt war – und wird auch noch für geraume Zeit bleiben – die Umschulung auf das neue Waffensystem Puma. Zahlreiche Lehrgänge mussten im Ausbildungszentrum in Munster absolviert werden. Darunter unter anderem auch die Ausbildung der Schießlehrer für die neue 30mm Kanone. Da die ersten Schützenpanzer Puma bereits in der Kaserne eingetroffen sind, konnte mit der Ausbildung der Panzergrenadiere und Richtschützen vor Ort begonnen werden. Dass schulische Ausbildung und Lehrgänge nur eine Grundlage für die spätere Praxis bilden, konnte dabei manch ein Kraftfahrer und Einweiser beim unterschiedlichen Fahrverhalten zwischen Puma und Marder z.B. beim „Einparken“ sehr schnell feststellen, so Oberstleutnant Schmidt. Die Ausbildungs- und Unterstützungskompanie des Bataillons hat mittlerweile ihren Umzug nach Cham abgeschlossen und bildet dort seit Mai Rekruten aus. Sie werden am kommenden Donnerstag ihr Gelöbnis auf dem Sportplatz in Cham ablegen. Auch in verschiedenen Übungen wurde der Ausbildungsstand der Soldaten gesteigert. So standen die Soldaten der 1. Kompanie neben der täglichen Realversorgung des Bataillons bei einem umfangreichen Gefechtsdienst mit 36-Stunden Kampftagen im Focus. Bei der „Starken Sicherung“ wurden die Maßnahmen bei einem Anstieg der Gefährdungslage in der Bayerwaldkaserne ausgiebig trainiert. In einem mehrtägigen Programm wurden studierenden Offizieren der Universität der Bundeswehr aus Neubiberg die Neuerungen der Panzergrenadiertruppe gezeigt. Unter der Führung von Hauptmann Matthias Lampert stellten acht Soldaten des Bataillons bei einem militär-sportlichen Vergleich beim amerkanischen Patenverband in unterschiedlichsten Disziplinen ihre „Military Fitness“ eindrucksvoll unter Beweis. Bei der Unterstützungsleistung für die Pioniere in Bogen im Rahmen der zivil-beruflichen Ausbildung der syrischen Flüchtlinge, gab es viel Lob vom dortigen Kommandeur für die Regener Soldaten: Er bedankte sich für die „beispielgebende Unterstützung“, die sich stets mit „viel Elan und Fachkompetenz, durchweg militärisch korrekt, selbstständig und zuverlässig“ gestaltete.

Nach den lobenden Worten ließ Oberstleutnant Schmidt dann auch Taten folgen: Er beförderte Stabsunteroffizier Michael Reichhart zum Feldwebel; die Feldwebel Fabian Pigulla und Maximilian Hammerl zum Oberfeldwebel und Florian Oberhauser zum Hauptfeldwebel. Hauptfeldwebel Robert Geier zeichnete er mit einer „Förmlichen Anerkennung“ wegen „vorbildlicher Pflichterfüllung“ und den Oberstabsgefreiten Christian Schäfer-Rauch wegen einer „herausragenden Einzeltat“ aus. Oberstabsgefreiter Schäfer-Rauch hatte bei einem schweren Verkehrsunfall als Ersthelfer vor Ort vorbildliche Hilfe geleistet. Aus dem Bataillon verabschiedet und für ihre jahrelange vorbildliche Pflichterfüllung wurden ausgezeichnet: Die Oberstabsgefreiten Heinrich Worobjew und Carmelo Rimbeck mit der Bataillonsehrennadel in Silber sowie Hauptfeldwebel Toni Traut mit der Bataillonsehrennadel in Gold. Eine besondere Überraschung hielt Oberstleutnant Schmidt für den langjährigen Kreisorganisationsleiter des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V., Hauptmann der Reserve Lothar Schreiner bereit. Er bedankte sich bei ihm für die stets „vorbildliche und kameradschaftliche Zusammenarbeit“ mit einem kleinen Präsent.

Neu begrüßt im Bataillon wurde Oberstleutnant Tody Wahyudi. Bis September wird er im Rahmen der Militärischen Ausbildungshilfe „Indonesien“ das Spektrum des Grenadierwesens kennenlernen. Der Ausblick auf das kommende Quartal machte deutlich, dass „dies weit mehr als ein Urlaubsquartal sein wird“, so Oberstleutnant Schmidt. So werden unter anderem neben der weiteren Ausbildung am Waffensystem Puma, beim ersten Schießübungsplatzaufenthalt in Grafenwöhr, die Soldaten der 1. Kompanie bei einer Feldeinsatzübung gefordert sein und in Kürze werden wieder rund 1.000 Schülerinnen und Schüler bei den „Tagen der Schulen“ in der Bayerwaldkaserne erwartet. Erstmalig übertrug Oberstleutnant Schmidt die Führung über die Soldaten des Stabszuges an einen neuen Offizier. Der Stabszug wurde 2014 aufgestellt. Der Stabszugführer führt die Unteroffiziere und Mannschaften des Stabes und hat dabei unter anderem auch die Verantwortung als Disziplinarvorgesetzter. „Dies, sowie die direkte Arbeit für die S3-Abteilung und die Arbeit als Dauer-Projektoffizier des Kommandeurs machen diesen Dienstposten zu einer ganz besonderen Aufgabe“, hob Oberstleutnant Schmidt hervor. Neben diesem Aufgabenkatalog erfüllte Hauptmann Fritz Kessel bisher auch die Aufgaben des nebenamtlichen Presseoffiziers des Bataillons. Nicht zuletzt aufgrund der dabei gezeigten „herausragenden Leistungen“ wurde er in das neu aufgestellte Kommando Cyber-Informationsraum nach Bonn versetzt. Ihm folgt nun ein alter Bekannter nach. Oberleutnant Michael Thoß war zuletzt bis vor einem Jahr bereits als S3-Offizier im Stab eingesetzt. Es folgte in den letzten 12 Monaten eine sogenannte Schulverwendung als Zugführer bei der 3./OA Bataillon 2 in Hammelburg. Mit einer Gedenkminute für den am 02.06. bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückten Hauptfeldwebel Johannes Leibl beendete Oberstleutnant Jan-Mirko Schmidt den Appell und lud alle zur anschließenden Andacht mit dem evangelischen Militärpfarrer Johannes Waedt am Ehrenmal ein.

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