Zeit der Veränderung beim Panzergrenadierbataillon 112

Verabschiedung eines langjährigen Leistungsträgers sowie Übergabe der Dienstgeschäfte der Kompaniefeldwebel Ausbildungsunterstützungskompanie 112 und 4./PzGrenBtl 112

Regen. Am vergangenen Freitag war es soweit. Im Rahmen eines Appells konnte der Kommandeur der Regener Panzergrenadiere, Oberstleutnant Jan Mirko Schmidt, zahlreiche Personalveränderungen und Verabschiedungen vornehmen. Bei sonnigen, aber für ein Antreten angenehm kühlen Sommerwetter begrüßte er die Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Mitarbeiter und weiteren Gäste des Panzergrenadierbataillons 112. Ein herzliches „Willkommen“ galt insbesondere den Familien, Angehörigen und Freunden der zu verabschiedenden Soldaten. Dass dieser Appell ein ganz besonderer sein wird, zeichnete sich schon bei den einleitenden Worten der Rede ab. „Manch einer wird sich wundern, dass wir heute schon wieder einen Bataillonsappell durchführen – ist es doch noch nicht einmal vier Wochen her, dass wir hier an gleicher Stelle den Abschlussappell für das II. Quartal durchführten“, so Schmidt. Bevor es jedoch zu den heutigen Hauptpersonen ging, galt es noch Auszeichnungen und Ehrungen zu verleihen. Mit der Beförderung von Oberfeldwebel Shawn Lawrence zum Hauptfeldwebel und der Verleihung der Bataillonsehrennadel an Hauptmann Werner Feilmeier wurden zwei verdiente Soldaten ausgezeichnet. Hauptmann Feilmeier war bereits seit Beginn seiner Ausbildung zum Offizier im Bataillon. Zuletzt war er als Kompanieeinsatzoffizier in der 4./PzGrenBtl 112 eingesetzt. Er scheidet im September aus dem aktiven Dienst aus, um seine zivil-berufliche Karriere zu beginnen. Personalwechsel sind beim Militär an der Tagesordnung. „Kompaniechefs gehen und Kompaniefeldwebel bleiben“, so das treffende Zitat von Oberstleutnant Schmidt. Wenn ein Kompaniefeldwebel seinen Dienstposten verlässt ist es jedoch immer etwas ganz besonderes. Die sogenannten „Spieße“ führen und leiten nicht nur den Innendienst, sie beraten und unterstützen die Disziplinarvorgesetzen in allen Fragen der Erziehung und Ausbildung der Unteroffiziere und Mannschaften und prägen damit wesentlich das Gefüge der Einheit. Für so manche junge Soldatin und Soldaten sind sie Vorbild und Identifikationsfigur. Nicht umsonst werden sie auch die „Mutter der Kompanie“ genannt. Mit der Pensionierung von Oberstabsfeldwebel Michael Winkler geht nicht nur der Kompaniefeldwebel der 4./Panzergrenadierbataillon 112, sondern auch ein Soldat des Verbandes, der in 30 Dienstjahren immer mit Engagement, Tatendrang und stets im Sinne seiner Vorgesetzen, aber auch seiner unterstellten Soldaten gehandelt hat. Er wird seinen wohlverdienten Ruhestand antreten. (siehe gesonderter Bericht) Diese große, äußerst verantwortungsvolle und fachlich ansprechende Lücke, die er zweifellos hinterlässt, wird durch einen, sowohl im Verband, als auch in der Region bereits bekannten und ebenso verdienten Soldaten, kompensiert werden. Oberstabsfeldwebel Christian Wiederer, bisher der Kompaniefeldwebel der AusbUstgKp 112. Ihm folgt als Kompaniefeldwebel der AusbUstgKp 112 ein ebenfalls „altbekannter“. Mit Michael Jakob wird ein langjähriger Angehöriger und „Regener Urgestein“ Kompaniefeldwebel. Um alle Leistungen, Erfolge und charakterliche Zügen eines scheidenden Oberstabsfeldwebels vollends gerecht zu werden, müsste man noch viele Auszeichnungen vornehmen und lange Tenöre verlesen. Nach diesem feierlichen und förmlichen Akt endete dieser nicht alltägliche Bataillonsappell mit der Ausfahrt von Oberstabsfeldwebel Winkler auf einem Schützenpanzer Puma, bei dem das gesamte Bataillon in Form eines Spaliers beiwohnte. Aber auch wenn dieser Appell endete und langjährige Leistungsträger verabschiedet wurden, wird kein Stillstand im Bataillon eintreten. Nach der wohlverdienten Urlaubsphase im August werden große Teile des Verbandes im September auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr verlegen, um dort mit dem neuen Waffensystem, dem Schützenpanzer Puma die truppengattungsspezifische Ausbildung weiter fortzuführen.

Anhang: Langjähriger Leistungsträger nimmt Abschied

Wie bereits berichtet, wurde mit Oberstabsfeldwebel Michael Winkler ein langjähriger Angehöriger des Bataillons nach insgesamt 30 Dienstjahren in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Von dieser langen Soldatenzeit durfte er viele Jahre im Panzergrenadierbataillon 112 verbringen. Winkler trat im April 1987 seinen Dienst bei der 2./Panzerbataillon 241 in Mitterhartshausen bei Feldkirchen an. Nach langen Jahren im „Gäuboden“ und im Anschluss bei den Regener Grenadieren, bei denen er die damals klassische Ausbildung zum Panzergrenadier, Panzergrenadierunteroffizier und Panzergrenadierfeldwebel durchlief, wurde er 1995 für sieben Jahre an die damalige Heeresunteroffizierschule nach Weiden versetzt. Nach dieser Zeit kehrte er in seine militärische Heimat nach Regen zurück und war in den Folgejahren als Zugführer eingesetzt, bevor er für eineinhalb Jahre nach Oberviechtach versetzt wurde, um hier erstmals als Kompaniefeldwebel eingesetzt zu werden. Im Januar 2009 kehrte er nach Regen zurück. Seitdem war er der „Spieß“ der Vierten. Hier hat er das Kompaniegefüge stets vorbildlich geführt, ausgebildet und geprägt. Seinen unterstellten Soldaten war er ein fürsorglicher Vorgesetzter. Den Hinterbliebenen steter Ansprechpartner, Ratgeber und nicht zuletzt Freund.  Den Respekt und die Achtung seiner Vorgesetzten hat er sich redlich verdient. Er war ein engagierter, couragierter und verantwortungsbewusster Soldat, der stets Verantwortung übernahm. In dieser Zeit nahm er an zwei Auslandseinsätzen teil. Der Dank und die Glückwünsche seiner Kameraden für die Zeit nach dem „Soldatsein“ sind ihm gewiss.

 

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